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La Palma, Barranco de la Madera ~ Extreme Höhen, extreme Tiefen

La Palma, Barranco de la Madera

Extreme Höhen, extreme Tiefen

Ein Beitrag von Gastautorin

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Auf der Nordostseite der Insel, oberhalb von der Hauptstadt Santa Cruz de la Palma, lädt dieser Barranco auf eine extreme Tour ein. Extreme Höhe erleben wir beim Aufstieg von Las Nieves (250 Höhenmeter) bis hoch auf den Bergrücken (1100 Höhenmeter). Extremen Tiefen begegnen wir, als wir dem Wasserkanal in der „Steilwand“ folgen. Hier ist der Weg oft nur ca. 50cm breit und wir müssen teils auf dem Wasserkanal wandern. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier Voraussetzung. Die Tour erhält zusätzlichen Unterhaltungswert durch die teils dunklen Tunnelgänge, durch die der Wasserkanal und auch der Wanderweg führen.

Dorfplatz von Las Nieves

Dorfplatz von Las Nieves

Anfahrt:

Wir fahren von Santa Cruz aus auf der LP 20 und biegen oberhalb von Santa Cruz auf die LP 101 Richtung Las Nieves. Angekommen im Wallfahrtsort Nuestra Señora de las Nieves finden wir einen Parkplatz in der Nähe der Kirche mit den großen schattenspendenden Bäumen.

Wir beginnen unsere Tour hinter der Kirche und gehen bergan. Die Strecke ist eine offizielle Wanderroute (PR LP 02.3.) und mit einer rot-weißen Wegmarkierung gekennzeichnet. Anfangs kann man seine Kräfte noch schonen und einfach den ausgefahrenen Schotterweg benutzen. Nach etwa 300 Metern biegen wir rechts auf einen kleinen Trampelpfad und folgen den Wasserleitungen. Nach ein paar Metern hören wir schon das Geräusch von fließendem Wasser, dem wir einen Großteil der Wanderung folgen werden. Ab hier geht der Wanderweg in Serpentinen steil ca. 700 Höhenmeter herauf. Wir benötigen für diesen Abschnitt etwa 1,5 Stunden.

Beim Aufstieg haben wir eine schöne Aussicht auf die Hauptstadt St. Cruz de La Palma und den Vulkankrater La Caldereta, der oberhalb des Hafens liegt. Oft nehmen wir die schöne Aussicht als Ausrede für kleine Verschnaufpausen bei diesem schweißtreibenden Aufstieg.

Nach 1,5 Stunden erreichen wir eine Art Wasserstation; ein kleines Haus und den, mit Betonplatten abgedeckten, Wasserkanal. Hier können wir unsere Reserven auftanken und uns etwas Wärmeres anziehen, denn von nun an geht es bei gleichbleibender Höhe im Schatten des Berges durch zahlreiche, in den Hang geschlagene Tunnel.

Der Weg ist teilweise sehr schmal und wird nur von der aufsteigenden Steinwand und dem abfallenden Hang begrenzt.

Tunnelblick

Tunnelblick

An besonders engen Stellen ist der Weg mit Geländern gesichert, an anderen wiederum müssen wir auf den Wasserkanal ausweichen, weil der Weg zu schmal ist. In den Tunnelgängen ist eine Taschenlampe empfehlenswert, aber nicht absolut notwendig.

Der GPS Empfang ist hier sehr schlecht oder gar nicht vorhanden. Wir können uns trotzdem nicht verlaufen, da es keine Möglichkeit gibt vom Weg abzuweichen. Nach etwa 3 Stunden haben wir den Wendepunkt der Wanderung erreicht. Die Schlucht läuft hier zusammen.

Wir folgen einem unscheinbaren Trampelpfad, der später wieder augenscheinlicher zu unserem Wanderweg wird. Achtung: Der Pfad ist rutschig durch losen Schotter. Auch auf dem Rückweg folgen wir noch eine Weile dem Wasserkanal, doch die Vegetation ist hier grüner und feuchter, da wir uns im Schatten des Tals befinden.

Der Rückweg ist vergleichsweise unspektakulär, geradezu entspannt. Bald wird der Pfad zu einem breiteren, ausgefahrenen Weg und die Umgebung wird wieder landwirtschaftlicher. Ziegenställe, Obstbäume und Weinreben säumen den Weg. Am Schluss treffen wir wieder auf eine befestigte Straße. Diese gehen wir ein Stück aufwärts in Richtung der Kirche. Die letzten Meter bis zum Kirchplatz legen wir über eine Treppe zurück. Direkt am Treppenaufgang befindet sich ein Restaurant, in dem wir uns stärken und frisch machen.

Zusammenfassung:

Den Reiz dieser Tour machen die Extreme aus. Mit ihren 11km, knapp 800 Metern Höhenunterschied und 4 bis 5 Stunden Gehzeit (inklusive Pausen) zählt sie zu den anspruchsvolleren auf La Palma. Es ist jedoch Vorsicht geboten, diese Tour ist nicht ungefährlich, da der Weg stellenweise in einer Steilwand verläuft und hier höchstens 50 cm breit ist.

Offener Wasserkanal mit sprudelndem, gurgelndem Wasser

Offener Wasserkanal mit sprudelndem, gurgelndem Wasser

An sich ist diese Passage nicht sehr schwierig, auf Grund der Höhe jedoch gefährlich. Sie sollten diese Wanderung deshalb nur machen, wenn Sie absolut schwindelfrei sind. Nehmen Sie bitte keine Kinder mit, und vermeiden Sie feuchte oder gar regnerische Tage, da der Weg dann rutschig ist und Steinschlaggefahr besteht. Wie Sie bereits vermuten ist der Weg nicht für Kinderwagen oder Fahrräder geeignet. Der Barranco liegt auf der Ostseite der Insel, auf der es öfter bewölkt ist, als auf der Südseite. Bei der Tourenplanung kann man sich am Wetter von St. Cruz orientieren. Unterwegs gibt es keine Möglichkeit zur Einkehr. Nehmen Sie also genügend Verpflegung mit. Wasserreserven können zur Not an offenen Stellen der Wasserkanäle aufgefüllt werden. Beginnen Sie die Wanderung morgens oder vormittags, da der erste Abschnitt auf sehr steil aufwärts geht, und es in der Mittagshitze sehr heiß werden kann. Bitte beachten Sie auch die besonderen Hinweise zu La Palma.

Variationen

Sie können die Tour natürlich umkehren, wenn Sie den steilen Aufstieg am Anfang nicht auf sich nehmen wollen, aber bedenken Sie, dass auch ein steiler Abstieg schwierig und anstrengend sein kann, zumal die Wege mit Tannennadeln bedeckt sind und rutschig sein können. Es kann hilfreich sein einen langen Wanderstock mitzunehmen.

Viel Spaß bei dieser Tour. Bei Fragen oder Anregungen können Sie mich gerne kontaktieren. lapalmawanderer@hotmail.de

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Stand: April 2012