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GORP-Hilfe 2 ~ Autorouting, Höhenfunktion und Reduzieren der Punktanzahl

GORP-Hilfe 2

Autorouting, Höhenfunktion und Reduzieren der Punktanzahl

Im zweiten Teil der Hilfeseiten zum GPS Online Routen Planer (GORP) in der Version 2 planen wir eine Route mit Hilfe des Autorouters, reduzieren anschließend die Anzahl der Routenpunkte und fügen Höhendaten dazu.

Ich habe drei Anleitungsvideos für den GPS Online Routen Planer erstellt. Mit einem Klick werden Sie zu Youtube weitergeleitet und können sich dort Teil 2: Autorouting ansehen:

Video bei Youtube abspielen

Weitere Videos:   Grundlagen   Trackbearbeitung

Im ersten Teil der GORP2 Hilfeseiten haben Sie bereits von Hand eine kleine Route geplant. Nachdem wir aber von der Fahrzeugnavigation durch automatische Routenfindung verwöhnt sind, bietet GORP2 ebenfalls einen Autorouter für Wanderer und Biker. Ich weise aber ausdrücklich auf den experimentellen Status des Autoroutings hin und die Gefahr, dass der Automat Routen an gefählichen Abhängen im Gebirge ermittelt oder gefährliche Wege an stark befahrenen Straßen. Das Ergebnis der Autoroutingfunktion sollte immer anhand Karte und Satellitenbild genau überprüft werden.

Vielleicht laden Sie den Routenplaner wieder parallel in einem zweiten Fenster um die folgenden Schritte gleich auszuprobieren.

Autorouting

Autorouting hat hier nichts mit Autos zu tun, es handelt sich bei GORP2 um eine automatische Routenfindung für Wanderer oder Radfahrer. Das Autorouting ist normalerweise ausgeschaltet und muss aktiviert werden, wenn diese Funktion gewünscht wird und danach explizit wieder abgeschaltet um die ermittelte Strecke als normale statische Route zu übernehmen.

Wählen Sie in der Karte zuerst die Region aus, in der Sie eine Tour planen wollen. Also zum Beispiel den Tegernsee (mit "Ansicht" - "Lokation") und setzen Sie zwei Punkte, den Start- und den Zielpunkt. Zum Beispiel können Sie als Start den Bahnhof im Ort Tegernsee anklicken und als Ziel den Bahnhof in Schliersee. Sie sehen zwei gelbe Punkte, die mit einer geraden orangen Linie verbunden sind. Nun aktivieren Sie das Autorouting mit "Extras" - "Autorouting".

Im daraufhin angezeigten Dialogfenster markieren Sie das Feld "Autorouting aktivieren", wählen aus, ob Sie Routenvorschläge fürs Wandern oder Radfahren erhalten möchten, selektieren Ihren bevorzugten Routing-Service (dazu später) und klicken auf "Ok".

Nach einem kurzen Moment verschwindet die orange Linie und es erscheint eine rote, die sich an Straßen und Wegen orientiert. Oder - falls eine automatische Routenfindung zwischen Ihren beiden Punkten nicht möglich ist - sehen Sie in der Statuszeile eine Fehlermeldung. Versetzen Sie dann Ihre Vorgabepunkte oder probieren Sie es mit einem anderen Autorouting-Service. Im Erfolgsfall - die rote Linie ist erschienen - kann es nun passiern, dass Sie mit dem Routenvorschlag nicht einverstanden sind, weil die Route beispielsweise vom Tegernsee zum Schliersee nicht über die Berge sondern auf der Straße über Ostin und Hausham führt. Um das zu ändern ziehen Sie einfach einen der roten Autorouting-Punkte an eine andere Stelle in unserem Beispiel auf die Neureuth. Der verschobene Punkt wird dadurch zu einem gelben Zwischenpunkt und nach einem kurzen Moment ändert sich auch die rote Route entsprechend. Um die Route weiter zu verbessern können Sie zusätzliche Zwischenpunkte setzen, zusammen mit Start- und Zielpunkt sind insgesamt maximal 10 Vorgabepunkte möglich.

Geben Sie dem Autorouting immer ein bisschen Zeit, wenn Sie die Vorgaben ändern, das Autorouting verwendet externe Webservices und die Ergebnisse müssen erst über das Internet angefragt und übertragen werden. Während dessen dreht sich oben links der Kompass und als Hinweis wird darunter "Autoroutingabfrage läuft" angezeigt.

Wenn Sie mit der generierten Route zufrieden sind, beenden Sie das Autorouting und übernehmen das Ergebnis in die normale Routenplanung. Dazu rufen Sie wieder "Extras" - "Autorouting" auf und nehmen die Markierung bei "Autorouting aktivieren" heraus.

Noch zwei Hinweise zum Autorouting: So wie Sie in GORP mehrere verschiedene Karten zur Verfügung haben, so gibt es zu den Karten auch entsprechende Autorouting-Dienste. Auf Google-Maps-Karten (Karte und Satellit) werden Sie folglich andere Ergebnisse erhalten als bei Open-Street-Map-Karten (OSM und OSM Cycle). Schalten Sie ruhig mal bei aktiviertem Autorouting zwischen den Karten um, Sie werden die Unterschiede sehen. Bei den Open-Street-Map-Karten haben Sie darüber hinaus die Wahl zwischen mehreren alternativen Autorouting-Services (über "Extras" - "Autorouting"), probieren Sie selbst, welcher Dienst Ihnen die besseren Ergebnisse liefert. (Im Moment steht leider nur ein Dienst zur Verfügung.)

Reduzieren der Anzahl der Routenpunkte

Nach dem Autorouting werden Sie möglicherweise feststellen, dass die erzeugte Route sehr viele Punkte enthält, teilweise mehrere Hundert. Das ist nicht immer sinnvoll - nicht nur, dass der Routenplaner langsam wird, oft verkraftet ein GPS-Gerät auch nicht so viele Punkte pro Route. GORP2 verfügt daher über eine trickreiche Funktion, um die Anzahl der Routenpunkte mit möglichst wenig Qualitätsverlust zu reduzieren. Der Douglas-Peucker-Algorithmus (siehe Wikipedia) machts möglich. Wählen Sie "Bearbeiten" - "Punkte reduzieren" und Sie erhalten ein Dialogfenster mit einigen Einstellmöglichkeiten.

"Punkte reduzieren"-Dialog

Im einfachsten Fall drücken Sie hier nur "Ok" und die Punktanzahl wird bei guter Qualität um ein gutes Maß reduziert. Prinzipiell haben Sie aber zwei Möglichkeiten: Sie können a) eine Qualitätsvorgabe machen, in dem Sie angeben, um wieviel Meter die reduzierte Route maximal von jedem Punkt abweichen darf. Eine kleine Zahl bedeutet hier hohe Qualität und viele Punkte, eine große Zahl führt zu einer Route mit wenig Punkten, aber bei entsprechenden Qualitätseinbußen. Vielleicht möchten Sie b) aber auch lieber eine maximale Punktanzahl vorgeben. Dann werden so lange Punkte aus der Route gelöscht, bis Ihre Vorgabe erreicht oder bis zu 10% unterschritten ist. Es können also auch ein paar Punkte weniger dabei herauskommen.

So lange Sie das unterste Kästchen markiert lassen, werden Punkte, die Abbiegehinweise enthalten, auf keinen Fall gelöscht. Falls Sie eine Route sehr stark eindampfen wollen, können Sie auch Punkte mit Abbiegehinweisen opfern, wenn Sie diese Markierung entfernen.

Überprüfen Sie die reduzierte Route. Wenn Sie weiter reduzieren wollen, wiederholen Sie die Funktion mit strengeren Vorgaben. Ist Ihnen hingegen die Qualität zu schlecht geraten, benutzen Sie die Rückgängig-Funktion ("Bearbeiten" - "Rückgängig") um die vorhergehende Route zurück zu erhalten.

Höhendaten

Sie haben nun per Autorouting eine Route erzeugt und deren Punktanzahl auf ein gewünschtes Maß reduziert. Als nächstes wollen wir der Route noch Höhendaten verschaffen. Dazu klicken Sie "Extras" - "Höhe" und erhalten ein entsprechndes Dialogfenster.

In der linken Hälfte des Fensters wählen Sie die Routen (falls Sie mehrere haben) aus, für die Sie Höhendaten abrufen wollen. In der rechten Hälfte selektieren Sie zuerst die Quelle der Höheninformationen. "Online-Dienst", also der Abruf von einem Web-Service ist dabei der Regelfall. Falls Sie zuvor einen Track mit Höhendaten in den Hintergrund geladen haben, können Sie die Höheninformationen auch aus diesem Track extrahieren lassen.

"Werte überschreiben" müssen Sie nur markieren, wenn Ihre Route bereits Höhendaten enthält und Sie diese ersetzen wollen. Klicken Sie dann "Ok" und die Höheninformationen werden abgerufen. Sie sehen das wieder an dem drehenden Kompass oben links.

Als Ergebnis bekommen Sie oben rechts neben dem Menü nun ein kleines Höhendiagramm angezeigt (bzw. ein Höhensymbol bei kleinen Bildschirmgrößen), das Ihnen schon mal einen ersten Eindruck gibt, wie die Route vertikal verläuft. Wenn Sie auf das Höhendiagramm oder -symbol klicken, öffnet sich ein aussagekräftigeres und größeres Höhenprofil mit Kilometer- und Höhenskalen an den Achsen und zahlreichen Angaben von der Tourlänge bis zu den summierten Auf- und Anstiegsmetern.

Weitere Routenbearbeitungsmöglichkeiten

Unter dem Menüpunkt "Bearbeiten" finden Sie neben dem bereits bekannten "Rückgängig" und "Punkte reduzieren" einige weitere nützliche Funktionen zur Manipulation von Routen. So können Sie hier Ihre Route umdrehen, also vom Ziel zum Start wandern, Sie können eine Route in mehrere Subrouten zerlegen, Routen umsortieren, mehrere Routen zu einer zusammenfassen und natürlich Routen löschen.

Eigenschaften-Dialog

Eigenschaften-Dialog

Unter dem Menüpunkt "Bearbeiten" - "Eigenschaften" lassen sich einige Angaben zur Route ändern. Tun Sie dies aber nur, wenn Sie später beabsichtigen die Tour als GPX-Route zu speichern. GPX-Tracks haben Informationen wie Kommentar, Beschreibung oder Punktnummern üblicherweise nicht, so dass sie beim Speichern verloren gehen. Am wichtigsten ist der Routenname, die Vorgabe ist "Route1, ..2, ..3, ...", Sie sollten aber etwas aussagekräftiges verwenden um die Route am GPS-Gerät wiederzuerkennen. In unserem Beispiel vielleicht "Schliersee1" oder "Neureuth". Wenn Sie ans Ende des Namens eine Zahl setzen, wird GORP diese automatisch hochzählen, wenn Sie mit "Datei" - "Neu" eine weitere Route anlegen oder die vorhandene aufteilen.

Kommentar und Beschreibung sind optionale freie Textfelder, bei der Belegung sollten Sie lediglich mögliche Beschränkungen Ihres GPS-Geräts beachten. In beiden Feldern können Sie die Variable "%d" (ohne Hochkomma) verwenden, sie wird beim Speichern der Route durch die Routenlänge in Kilometern ersetzt.

Die Autonummerierung schließlich erspart Ihnen die Arbeit, Ihre Routenpunkte selbst benennen zu müssen. Sie können jedoch die Vorgaben für die Autonummerierung ändern oder diese Funktion ganz abschalten. Falls Sie beabsichtigen, mehrere Routen auf Ihr GPS-Gerät zu laden (vor einem Wanderurlaub zum Beispiel) sollten Sie darauf achten, dass die Routennamen einmalig sind und auch die Namen der Routenpunkte. Letzteres erreichen Sie durch einen eigenen Routenpräfix für jede Tour. Mehr darüber, wie man trickreich Routenpunkte benennt, erfahren Sie auch auf der Seite Nachwandern.

Und schließlich können Sie jeder Route eine eigene Linienfarbe zuordnen. Die Farbinformation wird auch in der GPX-Datei gespeichert und auf Geräten und in Tools, die diese Farberweiterung verstehen, dargestellt. Im GPS Track Viewer zum Beispiel.

Zum Schluss sollten Sie nicht vergessen, Ihre erstellte Route zu speichern ("Datei" "Speichern"). Wenn Sie dabei das GPX-Routenformat wählen, können Sie später die Datei mit allen Informationen wieder öffnen und weiter bearbeiten.

Weitere Hilfeseiten zum GPS Online Routen Planer

Stand: November 2011