Folgen Sie GpsWandern.de auch per Atom-Feed:

RSS
Gpswandern.de Gastautorenprogramm

Hinweise La Gomera ~ Besonderheiten beim Wandern auf La Gomera

Hinweise La Gomera

Besonderheiten beim Wandern auf La Gomera

La Gomera ist neben La Palma eine der typischen Wanderinseln auf den Kanaren. Gomera ist jedoch naturbelassener als die große Schwester und vom klassischen Strandtourismus weitgehend verschont. Sie hat immer noch eher den Charme einer Aussteigerinsel.

Auf GpsWandern.de werden folgende La Gomera Wanderungen vorgestellt: ( Garajonay, Fortaleza, Wasserfall, El Cedro, Chipude, Imada, Arure und Argaga).

Die folgenden Bilder vergleichen das Valle Gran Rey, den größten Tourismusort auf Gomera, im Abstand von 14 Jahren:

Borbalán, La Puntilla und Vueltas 1997

Borbalán, La Puntilla und Vueltas 1997

Borbalán, La Puntilla und Vueltas 2011

Borbalán, La Puntilla und Vueltas 2011

Überraschenderweise ist man hier relativ zurückhaltend vorgegangen, was den Ausbau des Tourismus betrifft. Neue Hotelanlagen sind in La Puntilla an der großen Strandpromenade nicht dazu gekommen, obwohl hier reichlich Platz wäre. Lediglich Borbalán (links mitte) im Hinterland hat sich um einige Straßenzüge erweitert und ist zu einem kleinen Geschäftszentrum geworden.

Was ebenfalls auffällt - neben der Hafenerweiterung in Vueltas: Im ganzen Valle ist der Bananenanbau zurückgegangen. Die großen Plastiktreibhäuser, wie sie auf La Palma üblich sind, gibt es auf Gomera sowieso kaum, darüber hinaus scheint die Banane inzwischen etwas dem Gemüse- und Kartoffelanbau zu weichen.

La Calera 1997

La Calera 1997

La Calera 2011

La Calera 2011

Auch La Calera scheint unverändert durch die Jahre gekommen zu sein. Eng an den Hang geschmiegt gibt es hier eh keine Erweiterungsmöglichkeit. Der Ort hat sich aber auch nicht über die Straße hinweg ausgebreitet, wenn man vom Busbahnhof hinter dem Kreisverkehr Richtung Borbalán mal absieht.

Verkehr

La Gomera verfügt zwar seit vielen Jahren über einen eigenen Flughafen, der jedoch nur regional genutzt wird. Urlauber kommen immer über Tenerifa und müssen dann mit der Fähre (ca. 35min) übersetzen und im Anschluss noch mit dem Bus quer über die Insel (ca 1 Stunde). Früher haben es sich sensible Reisende aussuchen können, ob ihnen schon auf der schaukelnden Fähre schlecht wird oder lieber erst im Bus. Mit den modernen großen Fähren ist das heute aber halb so wild. Nach wie vor muss der Valleurlauber jedoch vom Hafen in San Sebastian aus quer über die Insel - auf der einen Seite 1350 Höhenmeter hoch und auf der anderen wieder runter. Wobei es gefühlt auf Gomera keine 1000m gerade Straße gibt, mit Ausnahme der Küstenstraße im Valle Gran Rey sind alle Straßen (sehr) kurvig.

Autobahnen, wie auf Gran Canaria und Tenerifa gibt es auf Gomera nicht. Die Straßen sind aber durchweg sehr gut ausgebaut. Etwas Verkehr ist auf der Verbindung San Sebastian - Valle Gran Rey zu erwarten und im Norden über Vallehermoso und Hermigua nach San Sebastian. Auf allen anderen Straßen, selbst wenn sie geteert sind, kann man schon auch mal ein Stück wandern, dort ist kaum Verkehr. Die Routen auf GpsWandern.de versuchen natürlich Straßen generell zu meiden, soweit dies möglich ist.

An öffentlichem Nahverkehr gibt es ein Busnetz über die ganze Insel. Damit lassen sich viele Wanderlokationen erreichen.

Leihwagen

Typischerweise nimmt sich der Wanderurlauber aber für einige Tage einen Leihwagen, um die Touren zu machen, die zu Fuß aus dem Valle nicht zu erreichen sind. Die Mietwagenpreise sind auf den Kanaren vergleichsweise günstig, ein Kleinwagen ist für ca. 25€ am Tag zu haben, wenn man ihn für eine ganze Woche nimmt. Die Anmietung gestaltet sich unkompliziert. Ein Mietwagen kann bereits zuhause per Internet (oder zusammen mit der Pauschalreise) gebucht werden. Alternativ dazu gibt es im Valle Gran Rey einige Autovermieter, bei denen man vor Ort mit wenigen Tagen Vorlauf den Wunschwagen bestellen kann. Achten Sie darauf, dass Sie vom Vermieter einen deutsch- oder zumindest englischsprachigen Kontrakt vorgelegt bekommen, falls Sie des Spanischen nicht mächtig sind. Schließen Sie einen Selbstbehalt für den Schadenfall aus, um Ihr Risiko zu senken und denken Sie daran, ein Geländefahrzeug anzumieten, wenn Sie Off-Road fahren wollen. Für normale PKWs ist das Befahren unbefestigter Straßen in der Regel vertraglich ausgeschlossen.

La Playa von oben

La Playa von oben

Wanderwege

Im Unterschied zu La Palma ist das Wanderwegenetz auf La Gomera noch nicht als Gesamtkonzept angelegt. Einheitliche Wegnummerierung und Auszeichnung gibt es kaum. Trotzdem sind die meisten Wanderwege markiert, oft auch beschildert, besonders im Nationalpark Garajonay. Mancherorts haben auch die Anwohner Schilder aufgestellt um den Wandersuchverkehr im eigenen Vorgarten zu minimieren. Die Verwendung eines GPS-Geräts zusammen mit den hier beschriebenen Routen macht die Orientierung im Gelände aber noch ein Stück einfacher. Für Kartenmaterial für das GPS sei auf das OpenStreetMap Projekt verwiesen. Dort ist La Gomera, dank vieler eifriger Mithelfer, schon beinahe so gut kartiert wie Deutschland.

Verpflegung und Ausrüstung

Das Valle Gran Rey ist mit zahlreichen Gaststätten, kleinen Supermärkten und einem deutschen Bäcker sehr gut versorgt, so dass Voll- oder Halbpension im Hotel nicht nötig ist. Unterwegs auf Tour gibt es aber keine Berghütten mit Brotzeit und Weißbier. Entlang der meisten Wanderwege gibt es überhaupt keine Einkehrmöglichkeit. Selbstversorgung ist also unumgänglich, vor allem ausreichend Wasser sollte immer im Rucksack mit dabei sein. (Empfehlung: 1½ Liter pro Person und Wanderung.)

Der Gipfel des Garajonay liegt auf 1478m Meereshöhe. So lieblich die Landschaft auch aussieht, vom Anspruch her ist das Hochgebirge. Bergstiefel sind also dringend empfohlen, zumindest feste Wanderschuhe. Mit Turnschuhen ist man auf Gomera eindeutig untermotorisiert, es sei denn, man möchte sich nur mal mit dem Bus auf den Garajonay fahren lassen. Wer gerne mit Wanderstöcken geht, der sollte sie mitnehmen, gerade auf steilen Abstiegen ist man froh drum. Auf jeden Fall gehört eine wind- und regendichte warme Jacke in den Rucksack, auf 1400m ist es bis zum Mittag teilweise recht kühl. Und wer schließlich den Wasserstollen zum El Cedro durchqueren möchte, der braucht dichte hohe Schuhe und eine Lampe.

Stand: April 2011