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Sachsen, Bornwald ~ Wanderung durch den Bornwald zu den beiden Talsperren Neunzehnhain 1 und 2

Sachsen, Bornwald

Wanderung durch den Bornwald zu den beiden Talsperren Neunzehnhain 1 und 2

Ein Beitrag von Gastautor: Ulrich Classen

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Die etwa 12 km lange Wanderung führt uns vom Parkplatz Bornwald zur Talsperre Neunzehnhain 1, am Lautenbach entlang zur Talsperre Neunzehnhain 2 und zurück zum Parkplatz.

Blick zur Morgensternhöhe

Blick zur Morgensternhöhe

Anfahrt

Von Chemnitz kommend fahren wir auf der B 174 Richtung Marienberg und Chomutov. 16 km nach Chemnitz passieren wir Zschopau und durchfahren dann Hohndorf. 500 m nach Hohndorf biegen wir an der Ampel links ab und fahren 2,5 km Richtung Börnichen (Nordosten). Die unübersehbare hellgrüne Bornwaldschänke auf der linken Seite passieren wir noch und gleich danach sehen wir rechts den Parkplatz Bornwald. Der sehr beliebte Wanderparkplatz ist meist gut besetzt, aber irgendwo findet man immer noch eine freie Stelle.

Start

Auf dem sehr bequemen Weg gehen wir los, anfangs genau in Richtung Osten. Nach knapp 1 km wollen wir am „Anton-Günther Platz“ links abbiegen, müssen uns aber hier erst mal genauer umsehen: Ein geschnitztes Holzschild mit einem klugen Satz von Erich Kästner, eine Bank mit dem beliebten Wahlspruch der Erzgebirger: „deitsch on frei wolln mer sei weil mer Arzgebirger sei“ und daneben, in Lebensgröße aus Holz geschnitzt: Anton Günther, der bekannte Dichter und Sänger aus dem Erzgebirge.

Zur Talsperre Neunzehnhain 1

Auf dem Oberen Hängeweg gehen wir weiter, jetzt Richtung Nordosten. Der Weg knickt dann mal nach rechts ab und führt am Hang unterhalb der Morgensternkuppe entlang. Man sieht den Stausee rechts unten noch nicht, aber immer wieder führen Wege dorthin. Wir haben verschiedene Möglichkeiten ausprobiert, die Wahrscheinlichkeit, dass der Weg mal im Gestrüpp endet, ist sehr hoch. Deswegen gehen wir weiter bis etwa 100 m vor die Kreisstraße, die von Börnichen nach Wünschendorf führt. Hier knickt der Weg rechts ab und es geht - teilweise recht steil aber gut zu gehen - herunter zur Staumauer von Neunzehnhain 1.

Die Staumauer wurde 1908 gebaut und dient der Trinkwasserversorgung des Gebietes von Chemnitz bis Erzgebirge. Der aufgestaute See ist 7 ha groß und kann 0,6 Mio. m3 Wasser aufnehmen. Wir biegen vor der Staumauer rechts ab (Richtung Nordwesten) und gehen am See entlang. An den See direkt heran dürfen wir nicht (Trinkwasser).

Staumauer Neunzehnhain 1

Staumauer Neunzehnhain 1

Am Lautenbach

Wir halten uns Richtung Süden bis zum Einlauf des Lautenbachs in den Stausee. Neben dem kleinen sehr schönen Rastplatz entdecken wir das Mundloch eines ehemaligen Bergwerks. Mit der Taschenlampe wollen wir sofort diesen Stollen untersuchen, aber er ist weiter innen abgesperrt.
Nach einer kurzen Rast geht es weiter. Schön wäre es, diesseits des Lautenbachs einige Meter weiter zu gehen, und den Weg rechts des Lastenbachs zu benutzen. Obwohl es sich um ein künstlich angelegtes Bachbett handelt und der ursprüngliche Bach noch weiter rechts von uns verläuft, ist es ein sehr schöner, angenehm zu begehender, geradezu romantischer Weg. Er scheint rege benutzt zu werden, leider verbietet ein Schild des Wasserwirtschaftsamtes das Betreten.
Deshalb überqueren wir den Lautenbach und marschieren auf der bequemen Forststraße weiter.

Auf jeden Fall sehen wir nach 600 m dann halbrechts vor uns einige Gebäude, der Rest des Ortes Neunzehnhain. Die übriggeblieben Häuser beherbergen heute das „Hydrobiologische Laboratorium Neunzehnhain“, eine Außenstelle der Technischen Universität Dresden. Während wir durch diese kleine Siedlung gehen, sehen wir fasziniert auf das Gebäude rechts an der Straße: ein Baum ist genau auf das Haus gestürzt, das Dach ist völlig zerstört und das ganze Haus sieht nach einem Totalschaden aus.

Zur Talsperre Neunzehnhain 2

Die Straße, die hier in einer Rechtskurve ansteigend weiter führt, verlassen wir vor der Kurve nach links, überqueren den Schwarzbach und kommen nach wenigen Schritten zu einer Gabelung. Wir haben die Wahl: der einladende Weg links führt uns bequem oberhalb des Lautenbachs zur Staumauer, nicht zu verfehlen. Aber wir wollen das Besondere! Wir wählen den rechten, anfangs kurz steil ansteigenden Weg. Immer dicht am Lautenbach entlang geht es im Tal 1,5 km Richtung Süden zur Staumauer.
Und dann stehen wir fast vor der Staumauer, ein hoher Zaun verwehrt den Zugang zur Treppe an der Staumauer.

Kein Problem: kurz vor dem Zaun gibt es eine kleine Brücke zum anderen Ufer, und dann geht es auf aufwärts, aber richtig! Der Weg, nein, der Pfad, wird durchaus oft benutzt, aber es erfordert schon eine gewisse Beweglichkeit, die wenigen Meter nach oben zu schaffen.
Etwas außer Atem stehen wir dann auf der Ostseite der Staumauer, das Schwierigste ist geschafft!
Der Stausee Neunzehnhain 2 wurde 1914 gebaut, beinhaltet 3 Mio. m3 bekanntermaßen sehr gutes Trinkwasser.

Langer Stein

Langer Stein

Langer Stein

Nachdem wir die Staumauer überquert haben gehen wir etwa 150 m aufwärts, biegen dann links ab und gehen 500 m am Stausee entlang. Die kleine Brücke lassen wir links liegen und gehen scharf rechts Richtung Börnichen / Langer Stein. Ein schöner, immer leicht ansteigender Weg, meist durch lockeren Mischwald. Der Lange Stein ist eine interessante Felsformation, 100 m rechts des Weges, durchaus einige Fotos wert!

Zurück

Nach einigen Schritten haben wir die Bergkuppe erreicht und genießen jetzt fast 1 km lang das gemächliche Bergab gehen. Kurz vor dem Schwarzbach geht es leicht links, über eine hübsche Feldsteinbrücke aufwärts zu einer Schutzhütte: Hier sollten wir links abbiegen und behalten dann bis zum Parkplatz die Richtung Nordwest und später Nord bei. Für die letzten 200 m zum Parkplatz gibt es mehrere Möglichkeiten, am schönsten ist der direkte Weg durch den Wald.

Hinweise

Der Weg ist recht bequem zu laufen, das kurzes Stück an der Staumauer Neunzehnhain 2 erfordert etwas Mühe.

Die Beschilderung ist zwar sehr umfangreich, aber ohne Ortskenntnisse manchmal verwirrend. Für die Strecke zwischen den beiden Talsperren gibt es mehrere Möglichkeiten, aber hier kann man sich nicht verlaufen, wenn man im Tal bleibt, kommt man immer an.

Wer kein Navigationsgerät benutzt, sollte zumindest eine Wanderkarte und einen Kompass dabei haben.

Empfohlene Wanderkarte: Topographische Karte Blatt 26, Flöhatal / Pockau-Lengefeld, 1:25.000, ISBN 978-3-86170-315-0 (erhältlich zum Beispiel bei Amazon)

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Stand: April 2020