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Sachsen, Kühnhaide - Moorpfad ~ Der Kühnhaidner Moorpfad und die Mothäuser Heide mit den vielen Waldseen

Sachsen, Kühnhaide - Moorpfad

Der Kühnhaidner Moorpfad und die Mothäuser Heide mit den vielen Waldseen

Ein Beitrag von Gastautor: Ulrich Classen

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Wir kommen an 6 kleineren und größeren außerordentlich hübsch gelegenen Waldseen vorbei und besuchen am Ende der 11 km langen Wanderung den neu angelegten Moorpfad in Kühnhaide.

Blick vom Waldrand auf Kühnhaide

Blick vom Waldrand auf Kühnhaide

Anfahrt

Wir fahren auf der B 174 von Marienberg Richtung Reitzenhain / Chomutov. Kurz vor Reitzenhain folgen wir dem Hinweisschild, biegen links ab und fahren Richtung Kühnhaide / Rübenau. Etwa 50 m vor dem Waldausgang, bevor man die ersten Kühnhaidner Häuser sieht, befindet sich der Parkplatz „Moorlehrpfad“ in der Dreibrückenstraße / Brückenstraße in Kühnhaide.

Aufstieg

Vom Parkplatz gehen wir das kurze Stück weiter Richtung Ort bis zum Waldrand, biegen dann links ab und gehen auf dem Forststeig am Waldrand entlang Richtung Norden. Rechter Hand hat man einen schönen Blick auf das moorige Gelände mit den Kühnhaidner Häusern im Hintergrund. Immer wieder sieht man Brücken und kleine Stauwehre, teilweise verfallen, mit denen der Wasserhaushalt im Moor geregelt wurde bzw. mit denen das Moor jetzt renaturiert wird.

Kurz vor dem Sportplatz biegen wir links ab in die Görkauer Straße und laufen jetzt immer leicht bergauf in Richtung West, später Nordwest. Der Name täuscht, es ist zwar eine alte Straße aber jetzt ein angenehm zu laufender Waldweg.
Da wir uns schon weit oben auf der Hochebene befinden, gibt es keine wesentlichen Anstiege mehr.

Mothäuser Heide

Kurz vor dem Meilenberg stoßen wir auf eine große Kreuzung, 6 Wege treffen hier aufeinander, also müssen wir etwas aufpassen. Wir nehmen den Weg schräg links, (das Navigationsgerät im Auto würde sagen: „im Kreisel dritte Ausfahrt“) genau in westliche Richtung und biegen nach 500 m wieder scharf links ab. Gleich danach gibt es einen kaum sichtbaren, nicht markierten Trampelpfad an der rechten Wegseite, der uns nach 100 m leicht bergab zum Mothäuser Teich führt. Auch wenn der Weg nicht sehr einladend wirkt, den Blick auf den Teich sollten wir uns nicht entgehen lassen!

Mothäuser Teich

Mothäuser Teich

Waldseen

Wir gehen zurück auf den Weg und jetzt geht es im „Zick-Zack“ weiter. Schon nach 300 m biegen wir wieder rechts ab und nach weiteren 500 m treffen wir auf den nächsten Abzweig. Bevor wir aber abbiegen, sehen wir rechts des Weges einen hübschen Teich, auch nicht besonders groß, und auch hier findet man keinen Namen, kein Hinweisschild und auch in den Karten ist kein Name eingetragen. Genau diesem Teich gegenüber nehmen wir den Abzweig nach links und sehen gleich nach dem Abzweig am rechten Wegrand einen weiteren namenlosen Teich. Alle sind sehr hübsch gelegen und bieten viele Möglichkeiten zum fotografieren.
Auch auf diesem Wegstück bleiben wir nur 300 m und biegen jetzt also wieder rechts ab.
Dieses Teilstück ist jetzt 500 m lang, auch hier ist ein Teich auf der rechten Seite zu sehen.
Nachdem wir jetzt also 4 Waldteiche bewundern durften, wollen wir erst mal wieder ein Stück marschieren. 200 m nach dem eben besuchten Teich biegen wir links ab und gehen 400 m Richtung Südosten.
An der Kreuzung können wir wählen: wer Freude daran hat stapft 80 m geradeaus auf einem sichtlich selten benutzten Weg um einen weiteren Teich zu sehen, fast noch schöner gelegen als die Vorgänger, andernfalls biegen wir rechts ab.

Zeuggraben

Wir stoßen auf die Dreibrückenstraße. Das ist die Verbindungsstraße von der B 174 nach Kühnhaide. Mit dem Auto sind wir hier bereits entlang gefahren. Leider müssen links abbiegen und gut 300 m an der Straße entlang laufen, bis wir rechts in den Reitsteig abbiegen können. Zur Belohnung stoßen wir wieder auf einen Waldsee, an dem wir ein Stück herum laufen dürfen. Bis zur B 174 gehen wir weiter und biegen dort links ab auf den Zeuggrabenweg Richtung Osten, der Weg zum Moorpfad ist ab hier auch beschildert. Dieser Zeuggraben brachte sog. Aufschlagwasser von Reitzenhain bis nach Marienberg zur Energieerzeugung in den dortigen Bergwerken. Mit dem Wasser wurden, vereinfacht ausgedrückt, Mühlräder betrieben, die ihrerseits als Antrieb für Förderanlagen oder Pumpen in den Bergwerken dienten. Dieser Zeuggraben ist hier verrohrt und somit ist ein angenehmer Wanderweg entstanden. Nach Regentagen ist der Weg teilweise recht matschig!

Moor

Wir stoßen auf den Köhlerbetrieb in dem heute noch Holzkohle hergestellt wird, natürlich industriell organisiert, und biegen links ab zum Moorpfad.
Das Moor entstand nach der letzten Eiszeit vor etwa 9000 Jahren, hier auf einer Fläche von über 100 ha und ist bis zu 6 m stark. Moor entsteht nur auf wasserundurchlässigen Schichten wenn Pflanzen im Wasser, also unter Sauerstoffausschluss, nicht vollständig verrotten können.

Birken bevorzugen mooriges Gelände

Birken bevorzugen mooriges Gelände

Der Torf diente erst als Brennmaterial (Torfwerk Reitzenhain!) und wurde später in Gärten und ganz geringfügig für medizinische Anwendungen genutzt. Bis 1900 wurde Torf als Brennmaterial abgebaut.
Seit 1992 versucht man das Moor zu renaturieren. Die sehr gut gemachten Informationstafeln mit Fakten und Berichten über das Moor sollen angeblich den Winter über entfernt werden. Dann könnte man sich anschließend bei einem Besuch des Museums im Bergmagazin Marienberg über das Moor und den Torfabbau detailliert informieren.
Wir laufen in Schleifen durch das Moorgebiet, um einen möglichst intensiven Eindruck zu bekommen. Die freien Moorflächen wechseln sich ab mit reizvollen Birkenwäldern und immer wieder ist Wasser und Sumpf zu sehen. Man sollte auf dem Weg bleiben……
Auf dem Forststeig Richtung Nordosten kommen wir dann wieder zum Parkplatz.

Hinweise

Die Wanderung ist 11 km lang, mit nur geringen Steigungen (insgesamt etwa 120 Höhenmeter).
Verirren kann man sich auf dieser Wanderung kaum, es gibt immer wieder mal Hinweisschilder, aber um alle genannten Teiche zu sehen, muss man sehr genau aufpassen. Wenn schon keine elektronische Hilfe verwendet wird, sollten eine Karte und ein Kompass dabei sein. Als Wanderkarte würde ich empfehlen:
Topographische Karte Blatt 27, Mittleres Erzgebirge, Marienberg, Olbernhau, 1:25.000, ISBN 978-3-86170-318-1 (erhältlich zum Beispiel bei Amazon). Aber weder auf dieser Karte noch auf genaueren Topographischen Karten (1:10.000) sind alle Teiche eingetragen.

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Stand: November 2020