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Oberpfalz, Um den Eixendorfer See ~ Wo die Schwarzach zum Stausee wird

Oberpfalz, Um den Eixendorfer See

Wo die Schwarzach zum Stausee wird

Ein Beitrag von Gastautorin: K. Le Berg

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Ein versunkenes Dorf und die Geschichte dazu, eine 4 stündige lockere Wanderung mit 197 Höhenmetern, Wald und Wasser und eine Riesenbrücke… all das finden Sie auf der heutigen Wanderung in der Nähe von Neunburg vorm Wald in der Oberpfalz auf ca. 14 km. Ein Museum und eine gemütliche Einkehrmöglichkeit liegen am Weg. Parkplätze sind mehrere vorhanden, schon kann es losgehen.

An dieser Stelle lag im Tal die Ortschaft Eixendorf

An dieser Stelle lag im Tal die Ortschaft Eixendorf

Zwischen Neunburg v. W. und Rötz liegt der Stausee „Eixendorfer See“. Es gibt mehrere Parkmöglichkeiten, um den See zu umrunden oder auch nur ein kleineres Stück zu gehen. Wir haben uns für den Parkplatz Nähe der Ortschaft Seebarn entschieden. Wir fahren in Seebarn auf den Hammerweg und biegen dann links in den Seeweg ein. Kurz darauf führt ein Feldweg rechts bergab, hier ist bereits „Seeufer“ ausgeschildert. Immer auf diesem Feldweg bleiben und wir erreichen den kostenfreien Parkplatz im schattigen Wald, am Seeufer. Eine Bank in Ufernähe und eine Schautafel mit Informationen warten hier bereits. Wir gehen im Uhrzeigersinn um den Stausee, also Richtung See blickend nach links weg.

Der Stausee ist momentan abgesenkt worden, um ca. 5m in die Tiefe. Grund dafür ist ein Befall von Blaualgen, der es zu verbessern gilt. Dafür ist allerdings mehr nötig. Am Einlaufbauwerk wird groß umgebaut. Startbeginn der Absenkung war im Herbst 2021, nun kann es an die Baumaßnahmen gehen.

Unser erstes Stück ist ein Waldweg mit Blick auf den See. Wir halten uns nach dem weißen Schild, auf dem ein blauer Weg zu sehen ist. Aber Vorsicht! Hierbei handelt es sich „nur“ um ein Zubringerschild! Es wird uns nicht lange begleiten. Ein kurzes Stück werden wir auf dieser Seeseite auch auf Asphalt gehen. Dann geht es rechts runter „zum Yachthafen“. Direkt zum Yachthafen runter zum See gehen wir nicht, wir bleiben oben auf dem Weg. Man sieht bereits die große Autobrücke, die sich über den Stausee, nahe dem Einlaufbauwerk, erhebt. Ein beeindruckender Anblick! Die Brücke ist 360m lang und wurde Anfang der siebziger Jahre erbaut. Wir nähern uns der Brücke und wollen nur den rechtsseitigen Teil des Stausees umrunden. Das obere Stück, oberhalb der Brücke sparen wir uns heute, werden es aber bei nächster Gelegenheit begehen. Zur Brücke führen uns einige Treppenstufen hinauf und dann überqueren wir den See. Gleich nach der Brücke geht ein schmaler Pfad hinab zum See oder wir bleiben kurz auf der Asphaltstraße und biegen sogleich rechts ab. An einem Parkplatz vorbei kommen wir an die Stelle, wo einst die Ortschaft Eixendorf stand, die nun Namenspatron für den See geworden ist. An dieser Stelle gibt es Sitzgelegenheiten und weitere Infotafeln, die Auskunft geben über die ehemaligen Bewohner, die Ortschaft und das Tal, sowie die Entstehung der Talsperre. Die Infotafeln sprechen von einer beschaulichen Ortschaft im Tal der Schwarzach mit 9 Bauernhöfen, die dem Bau des Sees weichen mussten. Hier gibt es auch einen Badestrand. Trotzallem die vielleicht traurigste Stelle des Sees… An dieser Stelle steht auch ein Granitstein, der „steinerne Steffl“ genannt. Ursprünglich stand dieser Stein auf der steinernen Schwarzachbrücke, als Brückenheiliger, bevor er nach einem Hochwasser umgesetzt wurde. Nun steht er wieder hier – nahe seiner „alten“ Heimat – und gibt ein weiteres Zeugnis über die Ortschaft Eixendorf.

Nach ca. 8,5 km kommt der einzige wahre Anstieg.

Nach ca. 8,5 km kommt der einzige wahre Anstieg.

Wir folgen dem Weg in Ufernähe weiter dem Stausee rundum. Immer wieder fängt uns das Glitzern des Wassers ein, bestaunen wir die schöne Umgebung, aber bereden auch die momentan fehlende Wassermenge, die doch ganz schön ins Auge sticht. Immer wieder gibt es im waldigen Schatten Sitzplätze zum Rasten.

Leider wechselt immer wieder die Beschilderung. Wichtig ist die Gewissheit, dass wir uns auf dem Stauseerundweg befinden. Einmal heißt es kurz aufpassen. Nach ca. 8,8 km, noch bevor im Tal das Wehr kommt, geht es links im Wald nach oben. Hier ist die gültige Beschilderung ein lila Kreis, in dem auch gern die Wörter „Eixendorfer Seeweg“ stehen, oder auch mal der lilafarbene Kreis auf einem Baum gezeichnet ist. Dieser einzige Aufstieg der Tour ist jedoch für Kinderwägen etc. gar nicht geeignet. Die restliche Tour dagegen schon. Es gäbe eine Ausweg-Variante über die Landstraße, diese ist aber weder Ufer nah, noch schattig im Wald und verläuft über Ortschaften auf einer Teerstraße.

Wir steigen also auf Waldboden nach oben, befinden uns auch mal auf einer gebauten Treppe und bestaunen linksseitig die Felsengiganten. Rechts unter uns hat der Stausee durch die Absenkung den Verlauf der Schwarzach frei gelegt.

Wir gehen den Wald entlang bis eine kleine Brücke uns über die Schwarzach führt. Am südlichen Seeufer sind wir schon fast wieder auf unserer Zielgeraden…

Wir kommen an einem Objekt der Deutschen Bahn vorbei, ein Erholungsheim für gestresste Eisenbahner. Hinter diesem geht es rechts weg und wir laufen auf eine alte Dampflok aus dem Jahre 1934 zu, die uns den Ort eines ehemaligen Bahnhofs signalisiert. Auf dieser Höhe befindet sich auch die Wutzschleife, ein in dieser Gegend bekanntes Hotel. Nach der Dampflok stehen wir am Oberpfälzer Handwerksmuseum, dass neben einem Dampfsägewerk noch weitere Schätze bereit hält. Gleich im Anschluss befindet sich eine gemütliche Einkehrmöglichkeit, die ebenfalls zum Museumsgelände gehört, der Salzfriedlhof. Wir bleiben auf diesem ebenen Weg in Ufernähe und befinden uns inzwischen wieder auf dem Goldsteig, der als Markierung einen goldfarbenen geschwungenen Pfad enthält, der durch eine hügelige Landschaft führt.

Schnurrstraks laufen wir auf unseren Parkplatz zu. Eine schöne Tour geht zu Ende. 197 Höhenmeter haben wir unter unseren Füssen bewältigt, knapp 14 km.

Abgesenkter Stausee

Abgesenkter Stausee

Wer Kinder dabei hat, sollte Eixi einen Besuch abhalten. Ein großer Abenteuerspielplatz, der erst 2021 eingeweiht worden ist, lockt mit einem großen Holzfisch, der auch Erwachsene anlockt, um von oben einen Blick auf den Eixendorfer See zu erhaschen. Im Süden des Sees, bei der Ortschaft Gütenland kann man Eixi finden.

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Stand: März 2022